Bunte und fröhliche Farben im weiten Rund Steiermarker Künstler Matthias Schaffer bringt reichlich
Farbe in den Narrenschopf Von Dirk Werner Bad Dürrheim. Die Fröhlichkeit des Brauchtums ist im Dürrheimer Narrenschopf bekannt. Dem setzt der Künstler Matthias Schaffer nun eins drauf: Mit seiner Ausstellung bringt er reichlich Farbe in die dritte Kuppel. „Fröhliche Farben machen Geist und Seele gesund“ – fast ein wenig im Abseits hängt der Spruch, den Schaffer über sein Schaffen stellt. Und kaum bessere Worte liessen sich für die gut 80 Arbeiten des Zürcher Künstlers finden; Natürlich lässt sich über die medizinische Wirkung nach einem Besuch in der Kuppel nichts aussagen. Doch ist das Bunte und Fröhliche im weiten Rund unbestreitbar. Düstere Farben hat Schaffer von seiner Palette weitgehend verbannt.
Gelb, Rot, Blau in allen Schattierungen bieten den Augen dafür beim ersten Schweifen eine heitere Ansicht. Und Heiterkeit, so weiss der Volksmund, ist gesund. „Gesund und Heiter“ ist der Malstil des 1932 in der Steiermark geborenen Künstlers indes erst vor gut zehn Jahren geworden: „Früher habe ich alles abgemalt. Heute male ich aus dem Kopf heraus“. „Urplötzlich“ hat sich Schaffer nach eigenem Entsinnen dem eher Abstrakten gewidmet, hat sich in Richtung Expressionismus entwickelt.
Immerhin hatte er da bereits eine lange Jahresreihe des Schaffens, Studierens, Erprobens und Ausstellens hinter sich. Ein kleiner Bereich der Dürrheimer Ausstellung widmet sich dieser „alten Zeit“ – und wahrlich, der Unterschied ist mehr als deutlich. Wobei Schaffers Hinwendung zur „gesunden“ Malerei indes auch mit dem eigenen Werdegang drastisch eng verwoben ist: Ein Sportunfall zwang ihn, der ein Leben lang vom „Beruf Künstler“ träumte, just an der Schwelle zur Verwirklichung (mit der Pensionierung) zur beinahe einjährigen Abstinenz von Pinsel und Farbe. „Explosionsartig kam der Wunsch von innen heraus, die Bilder fröhlich und hell zu malen“. Kaum hatte er die Palette wieder zur Hand – die er im Uebrigen auch als besonderes Zeichen én miniature um den Hals trägt – begann das neue Malerleben. Und das leuchtet bis heute. Wobei Farbe und Fröhlichkeit in „Kreislauf des Lebens“, „Flussidylle“ oder „verzauberte Bergwiese“ nicht bloss plakative Buntheit zur Schau stellen. Manches der Werke könnte man auch politisch verstehen, wie „Gemeinsam in die Zukunft“. Weder bunt noch politisch stellt sich hingegen eine Figurengruppe dar: „Das sind meine Langhälse.“ Tönerne Gestalten, mit denen Schaffer nun eine ganz andere Art der Fröhlichkeit ausstrahlt. |